Montag, 8. Oktober 2012

Up the East Coast: I'm on a Boat!


Sobald ich wieder in Brisbane war, habe ich schnell, schnell eine neue Kamera ausgesucht, denn ohne Fotobeweis glaubt einem ja keiner, dass man im Urlaub war.
Wollt ihr mal eine richtig schlechte Kamera kaufen? Dann ist die Sony Cyber-shot DSC-W610 genau die richtige Wahl. Sony, was habt ihr euch dabei denn gedacht?! Ich werde versuchen, für den Blog noch die besten Fotos rauszusuchen.
Aber jetzt mal echt: Boohh, Sony!

So, von Brisbane ging es einen kurzen Flug weiter Richtung Norden nach Airlie Beach.
Im Shuttle Bus vom Flughafen in die Stadt saß übrigens ein brickie from Brissie, wie er sich selbst vorstellte, also ein bricklayer, ein Maurer, aus Brisbane.

Let's talk about Aussie Slang:
Während ich die Abkürzung mit einem Diminutivsuffix ja schon in Berlin zauberhaft finde ("Ich bin vom Görli zum Kotti gelaufen und hab schnell beim Späti eingekauft. Tschüßi!") übertreffen die Aussies (ha!) alles:
Da gibt es morgens brekki, dann setzt man seine sunnies auf und bringt den Nachwuchs in den kindie, während die Großen zur uni gehen. Nachmittags spielt man footy und schmeißt zur Feier des Tages ein barbie.*

So, Airlie Beach besteht eigentlich nur aus zwei Straßen, die gesäumt sind von Restaurants, Hostels und Reisebüros, denn der Ort ist der Anlaufpunkt für alle Touristen, die eine Schifffahrt durch die Whitsunday Islands gebucht haben. Und bei mir war's nicht anders. Beim einchecken im Reisebüro gab es den ersten Schreck: Die Mitarbeiterin reicht mir einen schwarzen Beutel mit den Worten, was da rein geht sei alles, was wir mit an Bord nehmen dürfen. Auf meinen geschockten Blick hin versichert sie mir, das würde schon reichen, als ob die Tasche von innen größer sei, als von außen... Also hab ich im Hostel wild umgepackt (wo ist Mutti, wenn man sie braucht?!) und versucht, nur das Nötigste für eine dreitägige Segeltour auszuwählen.

Jawohl, drei Tage lang sollte ich auf einem historischen Segelschiff durch die Whitsundays kreuzen. Ich war schon mächtig aufgeregt, musste aber noch bis zum Abend warten.


Also hab ich mir die Zeit an der Lagoon in Airlie Beach vertrieben. Ein paar clevere Leute haben sich überlegt, dass Orte wie Brisbane, Airlie Beach und Cairns mit so viel Sonne und so wenig natürlichem Strand gesegnet sind und deshalb eine Alternative her muss. Also wurde in alle Stadtmitten ein großer Pool gebaut. Umsonst und draußen. Perfekt!


Nach Sonnenuntergang konnten wir endlich an Bord unseres Schiffes: 

Solway Lass

110 Jahre hat das gute Ding schon auf dem Buckel und weit herumgekommen ist sie auch. 1902 startete sie in den Niederlanden als Handelsschiff, hieß zwischendurch auch mal "Stina" und "Adolf", war in Nord- und Ostsee sowie im Südpazifik unterwegs.
Platz hat sie für sechs Crewmitglieder und 32 Gäste.
Und jetzt ratet mal, welcher Glückspilz eine Vierer-Kabine ganz für sich allein bekommen hat?! Genau, ich! Was für eine Wohltat nach noch einer Nacht im Acht-Bett-Zimmer.

Ein paar maritime Impressionen :

 

 


Das Tolle an so einer Segeltour ist, dass man eigentlich nichts machen kann. Aus Mangel an Alternativen liegt man den ganzen Tag auf dem Sonnendeck und lässt die Gedanken treiben, hängt wortwörtlich im Netz vorm Bug, schmökert ein bisschen, quatscht mit den anderen Passagieren oder isst leckeres Essen. Fantastisch!
Auch die auf zwei Minuten begrenzten Duschzeiten waren machbar und nachts gab es einen traumenhaften Sternenhimmel zu bewundern.
 
Ausflüge auf die Inseln haben wir natürlich auch gemacht, dazu mehr nächstes Mal. 



*Da gibt es morgens brekki=breakfast, dann setzt man seine sunnies=sunglasses auf und bringt den Nachwuchs in den kindie=kindergarten, während die Großen zur uni=university gehen. Nachmittags spielt man footy=football und schmeißt zur Feier des Tages ein barbie=barbecue.

1 Kommentar:

  1. my dear...im deutschen heißt es auch kindi :) sehr nice. Ach und übringes: das mit den 2 Minuten Duschzeit hätte ich gern gesehen. Wie hast du das zur Hölle gemacht...ich kanns nicht glauben.

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