Daytrippin' in the Blue Mountains

Zu nachtschlafender Zeit (also um 7 Uhr morgens) steigt man an der Central Station in den Zug, sitzt auf Ledersitzen in einem 70er-Jahre-grün und lässt die Vororte Sydneys an sich vorbeiziehen. Und zwei Stunden später man in den Blue Mountains. Blau sind sie, weil die Eukalyptusbäume ätherische Öle auströmen und wenn es warm ist entsteht dadurch ein blauer Dunst.

Im April haben Hannah, ihr Freund Jorham und ich einen Tagestrip in die Blue Mountains unternommen und sind ein bisschen wandern gegangen.
"Wandern" klingt für mich immer sehr seniorenmäßig, aber es war länger und anstrengender als spazieren gehen, also waren wir wohl wandern. Oder "bushwalking" wie man in Australien sagt, was wiederum aufregender klingt, als es ist.
Zum Schlusss haben wir den "Giant Stairway" erklommen, etwa 20 Minuten Treppensteigen, und als Belohnung gab es Fotos mit den berühmten "Three Sisters".

Vor ein paar Tagen bin ich mit meinem ehemaligen Mitbewohner Christian noch einmal hingefahren, weil wir uns die Jenolan Caves ansehen wollten. Es sind die ältesten bisher gefunden Hölen der Welt. Wir haben zwei Führungen mitgemacht, durch die Lucas Cave und die Orient Cave.

Ich muss gestehen, am Anfang der ersten Tour war ich schon etwas skeptisch: Ich soll mir jetzt anderthalb Stunden lang Steine angucken?!
Aber als wir dann drin waren, war ich mächtig beeindruck und begeistert: Kristalle in unglaublichen Formen, meterhohe Räume, verwinkelte Gänge und wenn man das Licht ausmacht ist es doch tatsächlich stockdunkel.

In unserer Mittagspause waren wir am Blue Lake auf der gespannten Suche nach dem Platypus, dem Schnabeltier, das hier leben soll. Gesehen haben wir es aber nicht, hatte vielleicht auch gerade Mittagspause.

(Photos by Hannah, Jorham & me)