Sonntag, 27. Mai 2012

The Big Trip: Island Girls

Rums! Ich habe unseren Mietwagen noch nicht aus der Europcar-Garage bewegt und schon knallt's und ich sehe unseren restlichen Urlaub flöten gehen und mich den Schaden bezahlen. Ist halt Mist, wenn man bei einer Automatikschaltung denkt, das "R" stehe für "Ride"... Gott sei Dank bin ich aber nur rückwärts in eine Metallwand gefahren, die nachgegeben und nur einen kleinen Kratzer im Lack hinterlassen hat.


Mit doppelt soviel Panik, wie ich sie grundsätzlich schon beim Autofahren verspüre, geht es direkt in den Adelaider Stadtverkehr. Auf der linken Seite!
Das ist eigentlich gar nicht so schlimm, denn ich habe in Sydney mit meinem Rad ja schon fleißig links fahren geübt. Bin inzwischen so sehr daran gewöhnt, dass ich Charlize Theron neulich im Kino sogar ein "Mädchen, du fährst auf der falschen Seite!" zurufen wollte. Leider sitzt man im Auto in Australien aber plötzlich rechts und Blinker und Scheibenwischer sind jeweils auf der falschen Seite. Ich werde es noch an dem Tag, an dem wir den Wagen wieder abgeben, es hinkriegen, den falschen Schalter zu drücken. Auch der Rückblick über die linke Schulter und dass der Rückspiegel links von mir sitzt, trägt zur Verwirrung bei.
Im Hostel holen wir unser Gepäck ab und kriegen vom Besitzer noch ein paar Tipps zum Thema "Autofahren in Australien", nachdem er gesehen hatte, wie ich beim Einparken die Bordsteinkante mitgenommen habe. Regel Nummer 1: Immer auf der Mitte der Straße fahren!
Und dann geht's auf nach Cape Jervis von wo uns die Fähre nach Kangaroo Island bringt.

Auf der Fähre dürfen zum einen keine Mitfahrer im Auto sitzen (Mutti kann mir also nicht die Hand halten) und dann werde ich auch noch angewiesen rückwärts seitwärts einzuparken. Na Halleluja!
Aber der schöne Ausblick auf das Festland hinter und die Insel vor uns beruhigt mich wieder.



Am nächsten Morgen beginnen wir unseren ersten Inseltag in typischer Hostel-Manier mit einem Trip zum Supermarkt. Überraschung! Es geht tatsächlich noch teurer als in Sydney...

Unser erstes Ziel ist die Seelöwenkolonie am Seal Bay. 
Weil Kangaroo Island ziemlich groß ist, aber nur wenige Einwohner hat, sind nur die Hauptstraßen geteert. Obwohl von der Autovermietung verboten, haben wir gedacht "Wir riskieren mal was" und sind Offroad gegangen. 


Auf dem Weg machen wir einen Zwischenstopp auf einer Eukalyptus Farm, wo mir im Gift Shop dieses tolle Buch in die Hände fällt:


Roadkill, also totgefahrene Tiere, sind ein großes Problem auf Kangaroo Island, aber daraus ein Abendessen machen?!
Ich habe mich vor ein paar Wochen vorher auf einer Party mit einem Australier unterhalten, der eine Weile auf der Insel gelebt hat und mir mit seinen "Jetzt erzähl ich der naiven Ausländerin mal eine Runde Roadkill-Horror-Storys" ganz schön Angst eingejagt hat:

Er: Ja, du fährst bestimmt ein Känguru an, das passiert da ständig." 
Ich: "Oh mein Gott, und was mache ich dann?! Rufe ich den Ranger?" 
Er: "Nee, da kommt doch kein Ranger. Das musst du dann umbrigen, damit es nicht verletzt herum läuft. Blöd ist es nur, wenn die noch Babykängurus dabei haben..."

Und es liegen tatsächlich unheimlich viele tote Tiere am Straßenrand. Also fahren wir immer schön vorsichtig, mit den Augen ständig am Straßenrand und vermeiden die Dämmerung. Am Ende haben wir tatsächlich mehrere Goannas, Wallabys und Kängurus vorm Roadkill werden bewahrt.


Die Seal Bay ist fantastisch! Mit einer Führerin dürfen wir am Strand sehr nahe an die Seelöwen heran, aber es wird darauf geachtet, dass wir sie nicht stören und ich stelle ganz streberhaft lauter kluge Fragen. Fascinating sea lion fact: Die Tiere können 12 Minuten lang und 250 Meter tief tauchen.
Und sie sind sooo süß, wenn sie sich mit den Wellen an den Strand rollen lassen, oder ganz gemächlich beim Sonnen umdrehen. Mutti und ich hätten ihnen stundenlang zusehen können.






Am Spätnachmittag machen wir noch einen Abstecher in die kleine Stadt Kingscote. Viel geht da nicht, aber nach der Pelikanfütterung gibt's Pizzafütterung mit Meerblick für uns.


Noch mehr Menschen, Tiere, Sensationen folgen im nächsten Kangaroo Island Post!

(Photos: by Mutti & me)

1 Kommentar:

  1. oh die Seelöwen! Wie toll..die hätte ich ja auch gern gesehen.
    Aber ich sollte mir merken: nie auf diese Insel mit der panischen Angst vor toten Tieren...wäh.

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